Perimenopause – häufige Symptome und die 10 besten Ergänzungsmittel
Unter Perimenopause versteht man den Übergang in die Wechseljahre. Diese kann bereits ab einem Alter von 35 Jahren eintreten und zwischen zwei und zehn Jahren dauern. Etwa 85 % der Frauen leiden unter körperlichen und psychischen Symptomen, die von den mit der Perimenopause einhergehenden Veränderungen des Hormonspiegels verursacht werden.1
Zum Glück gibt es einiges, was Sie tun können, um sich besser zu fühlen und gesund zu bleiben. Die denkbaren Maßnahmen reichen von einer regelmäßigen körperlichen Betätigung über eine entzündungshemmende Ernährung bis hin zu einer gut durchdachten Wahl von Präparaten zur Nahrungsergänzung. Im Folgenden erfahren Sie mehr über einige der besten Nahrungsergänzungsmittel für die Wechseljahre, die auf natürliche Weise Linderung während der Perimenopause verschaffen können.
Was versteht man unter Perimenopause?
Die Perimenopause ist die Zeit vor der Menopause, d. h. den Wechseljahren, in der die Eierstöcke beginnen, ihre Tätigkeit zu verlangsamen, woraufhin der Hormonspiegel sinkt. Als „Menopause“ bezeichnet man im Allgemeinen die Lebensphase, in der die ersten Symptome der Wechseljahre wie etwa Hitzewallungen auftreten. Medizinisch betrachtet tritt die Menopause jedoch erst ein, nachdem eine Frau 12 Monate lang keine Periode mehr hatte. Die Menstruation „pausiert“ sozusagen – dies ist nämlich die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs „Menopause“, der sich von den griechischen Wörtern „pausis“ für Pause und „men“ für einen Monat ableitet.
Weltweit kommen jährlich etwa 46,5 Millionen Frauen in die Wechseljahre. In den USA sind es 1,3 Millionen Frauen. Die meisten Amerikanerinnen erreichen die Menopause im Alter zwischen 45 und 56 Jahren, im Durchschnitt mit 51 Jahren.
Es gibt keinen eindeutigen Test, um festzustellen, ob man sich in der Perimenopause befindet. Man kann einen Bluttest durchführen lassen, um den Spiegel des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und von Estradiol, einer Form von Östrogen, zu messen. Zur Bestimmung des FSH-Spiegels ist auch ein rezeptfreier Urintest erhältlich. Da jedoch die FSH- und Östrogenwerte während des Menstruationszyklus stark schwanken, ist es schwierig, anhand der Ergebnisse mit Sicherheit zu ermitteln, ob sich eine Frau in der Perimenopause befindet.
Die meisten Frauen können die Perimenopause anhand üblicher Symptome und unregelmäßiger Perioden selbst diagnostizieren. Andere besprechen die Symptome mit ihrem Arzt. Es ist wichtig, sich an eine medizinische Fachkraft zu wenden, die sich mit der Perimenopause auskennt und jeden Fall einzeln analysiert.
Häufige Symptome der Perimenopause
Jede Frau erlebt die Perimenopause anders. Die häufigsten Symptome sind vasomotorischer Art, d. h. im Zusammenhang mit der Verengung oder Erweiterung der Blutgefäße. Dazu zählen beispielsweise Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche. Laut der National Menopause Foundation leiden 75 % aller Frauen während der Menopause unter Hitzewallungen.2
Zu den häufigsten Symptomen der Perimenopause zählen Folgende:3
- Hitzewallungen
- Nächtliches Schwitzen
- Stimmungsschwankungen
- Gehirnnebel
- Haarausfall
- Schlafprobleme
- Verringerte Libido
- Vaginitis (Scheidenentzündung)
- Kopfschmerzen
- Depressionen
- Gelenkschmerzen
- Osteoporose
- Gewichtszunahme
Es wichtig zu wissen, dass der sinkende Hormonspiegel während der Wechseljahre (Menopause) das Risiko von Herzerkrankungen sowie Muskel- und Knochenschwund erhöht. Der Grund hierfür ist, dass Östrogen zum Schutz der Muskeln, der Knochen und des Herz-Kreislauf-Systems beiträgt.
Nahrungsergänzungsmittel für die Perimenopause
Neben einem gesunden Lebensstil kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln während der Perimenopause dazu beitragen, die Symptome auf natürliche Weise zu lindern und das Wohlbefinden zu optimieren, sodass die nächsten Jahrzehnte des Lebens genossen werden können.
Kalzium
Frauen verlieren nach Eintritt der Wechseljahre jährlich durchschnittlich 1 % ihrer Knochenmineraldichte.4 Deshalb ist es wichtig, einem Knochenschwund vorzubeugen, der bereits in der Perimenopause beginnt. Die Aufnahme einer ausreichend hohen Menge an Kalzium, dem im Körper am häufigsten vorkommenden Mineral, kann zur Erhaltung der Knochendichte beitragen und das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen verringern.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Nahrungsergänzungsmittel zum Knochenerhalt beitragen können. Eine Studie an etwa 1.500 postmenopausalen Frauen, die täglich ein Kalziumcitrat-Präparat in einer Dosierung von 1.000 Milligramm oder ein Placebo erhielten, ergab, dass sich derartige Nahrungsergänzungsmittel deutlich positiv auf die Knochendichte auswirken können.5
Kalzium ist überdies wichtig für die Muskelkontraktion wie etwa für die Kontraktion des Herzmuskels. Dies bedeutet, dass es zur Unterstützung der Herz-Kreislauf-Gesundheit beitragen kann.6 Eine Studie, an der über 34.000 Frauen teilgenommen haben, legt nahe, dass die Aufnahme höherer Mengen an Kalzium über die Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel oder eine Kombination aus Ernährung und Nahrungsergänzungsmitteln eventuell mit einem geringeren Risiko einer Sterblichkeit aufgrund einer koronaren Herzkrankheit bei Frauen nach den Wechseljahren verbunden ist.7
Nach dem 50. Lebensjahr erhöht sich die empfohlene Tagesdosis an Kalzium um 200 Milligramm pro Tag von 1.000 auf 1.200 Milligramm. Zu den Lebensmitteln, in denen Kalzium enthalten ist, zählen Milchprodukte, Grätenfische wie Dosensardinen und Lachs, Tofu, Sojabohnen, einige grüne Gemüsesorten wie Grünkohl und Brokkoli sowie angereicherte Lebensmittel.
Als Präparate zur Nahrungsergänzung ist Kalzium eigenständig sowie in Kombination mit Vitamin D oder anderen Mineralien wie Zink und Magnesium erhältlich. Außerdem ist Kalzium auch in diversen Multivitamin-und Mineralstoffpräparaten enthalten. Die beiden Hauptformen, in denen das Kalzium in den Präparaten enthalten ist, sind Kalziumkarbonat und Kalziumcitrat. Kalziumcarbonat sollte zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Kalziumcitrat, das in rezeptfreien Antazida (Arzneimittel zur Neutralisierung von Magensäure) enthalten ist, kann sowohl während einer Mahlzeit als auch auf leeren Magen eingenommen werden. Da der Körper jeweils nur eine begrenzte Menge an Kalzium verwerten kann, empfiehlt es sich, die Dosis aufzuteilen und einen Teil davon abends einzunehmen, da dies die beste Zeit für die Aufnahme und Beförderung in die Knochen ist.
Magnesium
Magnesium ist an zahlreichen biochemischen Reaktionen beteiligt und kann daher die Gesundheit der Knochen und des Herzens, den Hormonspiegel sowie das Nervensystem fördern. Darüber hinaus soll dieser essenzielle Mineralstoff bei vielen in der Perimenopause auftretenden Symptomen Abhilfe schaffen und potenziellen gesundheitlichen Problemen vorbeugen. Dazu zählen unter anderem:
- Gelenkschmerzen
- Hitzewallungen
- Gewichtszunahme
- Schlechte Stimmung
- Osteoporose
- Herzerkrankungen
- Schlafstörungen
Haben Sie Einschlafprobleme? Magnesium kann zur Regulierung des zirkadianen Rhythmus beitragen und die Entspannung fördern. Eine randomisierte klinische Studie ergab, dass die Nahrungsergänzung mit Magnesium in einer Dosierung von 500 mg pro Tag über einen Zeitraum von acht Wochen die Schlafdauer und -qualität bei älteren Erwachsenen signifikant verbessern kann.8
Weiterhin soll Magnesium die psychische Gesundheit positiv beeinflussen, da es an der Stressreaktion, der Stimmungsregulierung sowie der Gehirnfunktion beteiligt ist. Mehrere Studien konnten nachweisen, dass es einen Zusammenhang zwischen einem zu niedrigen Magnesiumspiegel aufgrund einer Unterversorgung mit Magnesium über die Nahrung und dem Auftreten von Depressionen gibt.9
Östrogen wirkt entzündungshemmend und fungiert als Schmiermittel für die Gelenke. Da der Östrogenspiegel während der Perimenopause sinkt, können die Schmerzen zunehmen. Forscher vermuten, dass der Rückgang der Östrogenproduktion eine Verringerung der Magnesiummenge in den Nervenzellen bewirken und somit zu Entzündungen führen kann. Daher kann die Versorgung des Körpers mit einer höheren Magnesiummenge zur Schmerzlinderung beitragen. In einer Tierstudie beobachteten die Forscher, dass die Verabreichung eines Magnesiumpräparats chronische Schmerzen, depressionsähnliche Verhaltensweisen und ein schlechtes Gedächtnis bei älteren oder eierstocklosen weiblichen Mäusen verhindern oder sogar rückgängig machen konnte.10
Neben Kalzium und Vitamin D ist auch Magnesium wichtig für die Knochengesundheit. Es beeinflusst die Knochen direkt, indem es die Bildung von Knochenzellen fördert, und indirekt, indem es die Sekretion des Parathormons beeinflusst, das den Knochenumbau anregt. Ergebnisse aus Human- und Tierstudien legen nahe, dass ein Magnesiummangel zu Osteoporose beitragen kann.11
Schätzungsweise nimmt die Hälfte aller Frauen nicht die empfohlene Menge von 310 bis 320 Milligramm Magnesium täglich zu sich. Zu den magnesiumreichen Lebensmitteln zählen Nüsse, Samen und Bohnen. Die Einnahme eines Magnesiumpräparats entweder als eigenständiges Mittel, in Kombination mit anderen Mineralstoffen wie etwa Kalzium oder als Teil eines Multivitamin-Mineralstoffpräparats ist eine einfache Möglichkeit, die tägliche Magnesiumzufuhr zu erhöhen.
Es gibt vier verschiedene Formen von Magnesium. Dieser Artikel kann Ihnen dabei helfen, herauszufinden, welche Form für Sie am besten geeignet ist.
Vitamin D
Eines der wichtigsten Vitamine für die Perimenopause ist Vitamin D. Wie die Vitamine A, E und K ist Vitamin D fettlöslich. Die Haut ist in der Lage, Vitamin D bei Kontakt mit Sonnenlicht selbst herzustellen, jedoch kann man es auch über die Nahrung und als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Schätzungsweise leidet die Hälfte aller Frauen in der Lebensmitte unter einem Vitamin-D-Mangel.12
Ein Vitamin-D-Mangel kann die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Hitzewallungen erhöhen. Eine Studie, an der 210 postmenopausale Frauen teilnahmen, kam zu dem Schluss, dass ein Rückgang des Vitamin-D-Spiegels in einem signifikanten Zusammenhang mit Hitzewallungen steht.13
Vitamin D ist ebenfalls für die Knochengesundheit wichtig, da es eine Schlüsselrolle bei der Knochenmineralisierung spielt und die Menge an Kalzium und Phosphor beeinflusst, die der Körper aufnimmt und speichert. Eine Metaanalyse von einem Dutzend randomisierter kontrollierter Studien kam zu dem Schluss, dass die tägliche Einnahme von etwa 500 bis 800 Internationalen Einheiten (IE) Vitamin D Hüft- und andere Frakturen, die nicht die Wirbelsäule betreffen, bei Menschen über 65 um etwa 20 % reduzierte.14
Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin-D kann zudem dazu beitragen, der Gewichtszunahme in den Wechseljahren entgegenzuwirken. Eine randomisierte kontrollierte Studie, in der jüngere übergewichtige und fettleibige Frauen sechs Wochen lang Vitamin-D-Präparate erhielten, ergab, dass diese Maßnahme eine signifikante Verringerung des Gewichts, des Taillenumfangs sowie des Body-Mass-Index im Vergleich zur Kontrollgruppe zur Folge hatte.15
Vitamin D kann außerdem dazu beitragen, die Muskelkraft und -masse zu steigern. In einer Studie kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass ein Vitamin-D-Mangel das Risiko eines Muskelkraftverlusts um 78 % erhöhen kann.16
Als Vitamin-D-Präparate sind das aus Pflanzen gewonnene Ergocalciferol (Vitamin D2) und das aus tierischen Lebensmitteln gewonnene Cholecalciferol (Vitamin D3) erhältlich. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass die D3-Form möglicherweise die bessere Wahl ist, da diese den Vitamin-D-Blutspiegel stärker und länger erhöht als die D2-Form.17
Für Erwachsene unter 70 Jahren beträgt die empfohlene Tagesdosis an Vitamin D 600 IE. Die sichere Obergrenze für Vitamin D liegt bei 2.000 IE pro Tag. Wenn der Mangel mittels einer Blutuntersuchung festgestellt werden kann, ist der Bedarf möglicherweise höher. Falls Sie befürchten, dass bei Ihnen ein Vitamin-D-Mangel vorliegt, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen und sich testen lassen, um die für Sie richtige Dosis ermitteln zu lassen.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind gesunde Fette, die sich als natürliches Nahrungsergänzungsmittel für die Perimenopause sehr empfehlen. Sie tragen angeblich zur ordnungsgemäßen Funktion aller Körperzellen bei und sollen die geistige Gesundheit sowie das Herz-Kreislauf- und das endokrine System unterstützen.
Man unterscheidet zwischen den folgenden drei Arten von Omega-3-Fettsäuren:
- EPA (Eicosapentaensäure):: in fettem Fisch und Fischöl enthalten
- DHA (Docosahexaensäure):: ebenfalls in fettem Fisch und Fischöl enthalten
- ALA (Alpha-Linolensäure): ist in Pflanzen wie etwa Walnüssen sowie Lein-, Hanf- und Chia-Samen enthalten.
Frauen in der Lebensmitte weisen von allen Alters- und Geschlechtsgruppen die höchste Depressionsrate auf. Omega-3-Fettsäuren können in diesen Fällen hilfreich sein, da sie das Potenzial haben, die Gehirnstruktur zu verbessern. In Studien an Frauen nach den Wechseljahren wurde festgestellt, dass die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren in einer ausreichend hohen Dosierung signifikant mit einer geringeren Depressionsrate verbunden ist.18
Auch die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren kann dazu beitragen, Hitzewallungen zu reduzieren. Eine Studie an 20 Frauen in der Peri- und Postmenopause, die an einer schweren depressiven Störung im Zusammenhang mit den Wechseljahren litten, ergab, dass die Einnahme von zwei Gramm Omega-3-Fettsäuren über einen Zeitraum von acht Wochen die Depressionssymptome und Hitzewallungen nebenwirkungsfrei verringern kann.
Omega-3-Fettsäuren können die Herzgesundheit fördern, indem sie den Blutdruck, den Triglyceridspiegel und das „schlechte“ LDL-Cholesterin senken und das „gute“ HDL-Cholesterin erhöhen. Des Weiteren können Omega-3-Fettsäuren auch andere Beschwerden in den Wechseljahren lindern. Dazu zählen beispielsweise Gelenkschmerzen, Knochenschwund, Menstruationsbeschwerden und Scheidentrockenheit. Die potenziell schmerzlindernde Wirkung ist angeblich darauf zurückzuführen, dass sie die Produktion entzündungsfördernder Prostaglandine verringern.
Fischöl, eine der Nahrungsquellen für Omega-3-Fettsäuren, soll überdies auch beim Abnehmen helfen, indem es den Hunger und Appetit zügelt, den Stoffwechsel anregt und das Bauchfett reduziert. Eine Studie an älteren Frauen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren, die 12 Wochen lang täglich 3 Gramm Fischöl oder ein Placebo einnahmen, ergab, dass die Einnahme von Fischöl die Stoffwechselrate um 14 % steigern, den Triglyceridspiegel um 29 % senken und die fettfreie Körpermasse um 4 % erhöhen kann.19
Zwar gibt es für Omega-3-Fettsäuren keine offiziell vorgegebene Tagesdosis, jedoch hat die FDA eine Empfehlung ausgesprochen, und zwar dass erwachsene Frauen etwa 1,1 Gramm pro Tag zu sich nehmen sollten. Die FDA kam zu dem Schluss, dass Nahrungsergänzungsmittel, die nicht mehr als 5 Gramm EPA und DHA pro Tagesdosis enthalten, bei bestimmungsgemäßer Anwendung sicher sind.20
Soja-Isoflavone
In Ostasien leiden Frauen wesentlich seltener unter Wechseljahresbeschwerden wie beispielsweise Hitzewallungen. In Ostasien, wo Soja ein Grundnahrungsmittel ist, leiden schätzungsweise nur 10 bis 20 % der Frauen unter Hitzewallungen.
Soja enthält Isoflavone. Dabei handelt es sich um Pflanzenchemikalien, die dem vom Körper produzierten Östrogen ähneln. Im Durchschnitt weisen Frauen in Ostasien, die regelmäßig Soja verzehren, eine etwa zwölfmal höhere Konzentration des Isoflavons Genistein im Blut auf als Frauen in den Vereinigten Staaten.
In einer Studie, an der 100 Frauen in der Perimenopause und Postmenopause teilnahmen, wurde nach einer zwölfwöchigen Einnahme von Soja-Isoflavonen als Nahrungsergänzungsmittel eine statistisch signifikante Verringerung von Symptomen wie etwa Hitzewallungen, Herzbeschwerden, Gelenk- und Muskelbeschwerden sowie Schlafproblemen beobachtet. Die Ergebnisse waren bei den Frauen in der Perimenopause deutlicher.21
Weitere Studien haben gezeigt, dass Soja-Isoflavone auch die Knochenmineraldichte steigern, das Risiko von Herzkrankheiten durch Senkung des LDL-Spiegels (schlechtes Cholesterin) verringern und die Symptome von Osteoarthritis lindern können.
Ballaststoffe
Als Ballaststoffe wird der Teil pflanzlicher Lebensmittel bezeichnet, den der menschliche Darm nicht verdauen kann. Angeblich können diese dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken, den Blutzucker zu regulieren, ein gesundes Körpergewicht zu fördern, den Appetit zu kontrollieren, Depressionen zu lindern und Hitzewallungen entgegenzuwirken.
Weiterhin haben viele Frauen in der Perimenopause mit Verstopfung zu kämpfen, da Veränderungen des Hormonspiegels die Geschwindigkeit, mit der die Nahrung durch den Darm befördert wird, verlangsamen können. Ballaststoffe sollen für eine gute Verdauung und einen regelmäßigen Stuhlgang sorgen.
Darüber hinaus sind Ballaststoffe Präbiotika. Präbiotika ernähren die im Magen-Darm-Trakt angesiedelten Mikroorganismen und sorgen für ein gesünderes Mikrobiom (das Ökosystem der im Verdauungstrakt vorhandenen Mikroorganismen). Dies ist wichtig, da Östrogen eine positive Rolle bei der Regulierung des Darmmikrobioms spielt. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, verringert sich auch die Vielfalt der Mikroorganismen. Der Verzehr von mehr Ballaststoffen kann die Anzahl und Art der Bakterien erhöhen und dadurch zur Darmgesundheit beitragen.
Wenn die im Blut vorhandene Menge an Sexualhormonen sinkt, kann die Insulinresistenz der Körperzellen zunehmen. Infolgedessen kommt es bei Frauen unter Umständen zu Ausschlägen des Blutzuckerspiegels, die wiederum Hitzewallungen verursachen können. Ballaststoffe verlangsamen die Verdauung, tragen zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels bei und sollen auch Hitzewallungen entgegenwirken.
Angeblich können Ballaststoffe auch zur Linderung von Depressionen beitragen. Eine Studie an 3.054 Frauen vor der Menopause bzw. in der Lebensmitte ergab, dass die Aufnahme von Ballaststoffen über die Nahrung negativ mit depressiven Symptomen korrelierte: Je mehr Ballaststoffe die Frauen zu sich nahmen, desto unwahrscheinlicher war es, dass sie Symptome einer Depression entwickelten.22
Viele Menschen sind unterversorgt mit Ballaststoffen! Nur einer von 20 Menschen nimmt die empfohlene Menge an Ballaststoffen zu sich – Frauen sollten 25 Gramm und Männer 38 Gramm verzehren. Zu den ballaststoffreichen Lebensmitteln zählen Bohnen, Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Nüsse und Samen.
Wenn man im Rahmen der täglichen Ernährung zu wenig Ballaststoffe zu sich nimmt, kann man die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels erwägen, um die Versorgung mit Ballaststoffen zu optimieren. Im Handel gibt es eine große Auswahl an Ballaststoffpräparaten. Dazu zählen beispielsweise Pulver, Kaubonbons und Kapseln. Es empfiehlt sich, Ballaststoffe nach und nach in die Ernährung zu integrieren, damit sich der Körper daran gewöhnen kann, insbesondere wenn man nach dem Essen generell unter Blähungen oder Völlegefühl leidet.
Maca
Das auch als peruanischer Ginseng bezeichnete Maca ist ein wirkungsvolles Superfood mit einem hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Dazu zählen beispielsweise Vitamin C, Kalzium und Eisen. Es wird seit Jahrhunderten gerne verwendet, um die Gesundheit, das Energieniveau und die Stimmung zu optimieren. Bei Frauen in der Perimenopause kann Maca dazu beitragen, die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern und Symptome wie Müdigkeit, schwache Libido und vaginale Trockenheit zu lindern.
Eine Studie, an der 20 Frauen in der frühen Postmenopause teilnahmen, ergab, dass die Einnahme von zwei Milligramm Maca-Pulver die Östrogen- und Progesteronwerte im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant erhöhen konnte. Weiterhin gaben die Frauen an, eine deutliche Linderung der mit den Wechseljahren verbundenen Beschwerden zu empfinden.23 Im Rahmen einer systematischen Überprüfung von Studien zur Einnahme von Maca zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden ergab ebenfalls, dass diese Wurzel positive Auswirkungen haben kann.24
Maca kann ganz einfach in die Ernährung integriert werden. Das Superfood ist als Pulver erhältlich, das Smoothies oder Joghurt zugesetzt werden kann. Außerdem gibt es Maca-Präparate auch in Kapselform und als Tee.
Melatonin
Melatonin ist ein Hormon, das dazu beitragen kann, den zirkadianen Schlaf-/Wachzyklus in Balance zu bringen. Zudem ist es auch als Nahrungsergänzungsmittel zur Verbesserung des Schlafs erhältlich, wobei angeblich keine besonderen Nebenwirkungen zu erwarten sind. Melatonin wird abends bei Dunkelheit von der Zirbeldrüse abgesondert. Zusammen mit der Drosselung der Produktion von Sexualhormonen nimmt auch die Melatoninproduktion mit dem Alter ab – insbesondere während der Perimenopause.
Eine Studie zur Untersuchung der Auswirkungen von Melatonin auf die Gesundheit von Frauen in den Wechseljahren ergab, dass Dosierungen von mehr als 3 Milligramm häufige Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Sexualstörungen lindern konnte. Dieselbe Studie ergab, dass Frauen, die unter Schlafproblemen litten, eine bessere Schlafqualität hatten, nachdem sie mit der Einnahme von Melatonin begannen.25
Melatonin soll sich außerdem positiv auf die Knochendichte und -stärke auswirken. Eine Studie an Frauen in der Perimenopause, die sechs Monate lang jeden Abend drei Milligramm Melatonin einnahmen, ergab, dass die Nahrungsergänzung mit Melatonin gut verträglich war, die Symptome der Perimenopause lindern und möglicherweise dazu beitragen konnte, Knochenschwund vorzubeugen.26
Traubensilberkerze
Traubensilberkerze ist ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel für Frauen, das ursprünglich von den amerikanischen Ureinwohnern als Medizin verwendet wurde. Es wird aus einer in Nordamerika heimischen Blütenpflanze gewonnen und kann mehrere Symptome lindern, die in der Perimenopausalphase auftreten, so etwa Hitzewallungen, Angstzustände, Depressionen und sexuelle Funktionsstörungen.
Eine randomisierte, kontrollierte Studie mit Frauen in der frühen Postmenopause ergab, dass die tägliche Einnahme von 6,5 Milligramm Traubensilberkerzenwurzelextrakt über einen Zeitraum von acht Wochen die Wechseljahrsbeschwerden im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verbessern konnte, ohne dass von Nebenwirkungen berichtet wurde.27 Eine weitere Studie an postmenopausalen Frauen, die mit Hitzewallungen zu kämpfen hatten, ergab, dass Traubensilberkerze die Schwere und Anzahl der Hitzewallungen verringern und die Lebensqualität verbessern konnte und wirksamer war als Nachtkerzenöl – dabei handelt es sich um ein weiteres häufig verwendetes Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von Beschwerden in der Perimenopause.28
Die spanische Menopause-Gesellschaft kam zu dem Schluss, dass „Traubensilberkerze eine wirksame und sichere Behandlungsmöglichkeit zur Linderung vasomotorischer Symptome” sein kann.29
Traubensilberkerzenpräparate gibt es in Kapselform, als Extrakt oder als Tee. Überdies gibt es auch welche, die mit anderen Zutaten wie Rotklee, Johanniskraut und Soja-Isoflavone kombiniert sind. Die gebräuchlichste Dosis zur deutlichen Verringerung von Hitzewallungen liegt angeblich bei 40 Milligramm pro Tag.
Fazit
Die meisten Frauen leiden unter Symptomen, die durch die während der Perimenopause auftretenden Hormonveränderungen ausgelöst werden. Die Einnahme unterstützender Nahrungsergänzungsmittel während dieser Übergangszeit kann hilfreich sein, um sich besser zu fühlen, die Symptome zu lindern, die Knochen zu stärken und den Körper gesund zu halten.
Eine Möglichkeit besteht darin, Nahrungsergänzungsmittel wie Kalzium, Vitamin D, Magnesium, Maca, Melatonin und Traubensilberkerze als selbstständiges Präparat einzunehmen. Es sind jedoch auch Nahrungsergänzungsmittel im Handel erhältlich, die speziell für Frauen in der Perimenopause entwickelt wurden. Diese enthalten Kombinationen von Inhaltsstoffen, die synergetisch wirken und dadurch möglicherweise noch besser zur Linderung der Wechseljahrsbeschwerden beitragen. Dabei gibt es Formulierungen für die Perimenopause, die speziell auf die Verringerung von Hitzewallungen abzielen, andere, die zur Verbesserung des Schlafs beitragen sollen, sowie Multivitamin-Mineralstoff-Präparate mit Soja-Isoflavonen, die einen allgemeineren Ansatz verfolgen. Wenn Sie auf der Suche nach einem Nahrungsergänzungsmittel zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden sind, können Sie beim nächsten Einkauf die in diesem Artikel enthaltenen Informationen heranziehen, um eine für Sie optimale Wahl zu treffen.
Zudem ist es stets ratsam, vor der Einnahme neuer Nahrungsergänzungsmittel mit einem Arzt oder einem Ernährungsberater zu sprechen, um sicherzugehen, dass diese für Sie geeignet sind und keine Wechselwirkungen mit Medikamenten haben, die Sie möglicherweise aktuell einnehmen.
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