Adaptogene, Stressmanagement + Gesundheitliche Vorteile
Wir hören es immer wieder. Stress kann unserer Gesundheit schaden. Daher findet man Unmengen an Ratschlägen, wie man Stress bewältigen kann, von Meditation und Atemübungen bis hin zu sozialer Unterstützung und körperlicher Aktivität.
Es gibt eine weitere Möglichkeit zur Stressbewältigung, die immer mehr Anerkennung findet. Adaptogene sind natürliche, aus Pflanzen gewonnene Substanzen, die die negativen Auswirkungen von Stress wie Müdigkeit, Schlaflosigkeit, depressive Stimmung und Bluthochdruck neutralisieren können. Adaptogene sind treffend nach ihrer Fähigkeit dazu benannt, dem Körper dabei zu helfen, sich an Stressfaktoren anzupassen und können uns durch die Qualen einer Krankheit, Arbeitsansprüche oder körperliche Herausforderungen helfen.
Was sind Adaptogene?
In der Schulmedizin vielleicht weniger bekannt, werden Adaptogene in der traditionellen chinesischen und ayurvedischen Medizin seit Jahrhunderten eingesetzt - und nicht nur zum Stressabbau. Holistische Fachmänner sind der Meinung, dass bestimmte Adaptogene hilfreich für die Ausdauer, die Langlebigkeit und die Unterstützung des Immunsystems sind.
Im Laufe von mehr als einem Jahrhundert Forschung wurde das Konzept des Adaptogens verfeinert und verändert. Eine übereinstimmende Meinung der Kriterien für ein echtes Adaptogen beinhaltet folgendes:
- Es ist sicher (d. h. nicht toxisch) und hat keine größeren Nebenwirkungen oder Kontraindikationen.
- Es verbessert die allgemeine Widerstandsfähigkeit des Körpers und vermindert die Empfindlichkeit gegenüber Stressfaktoren.
- Es behält die Homöostase des Körpers und eine ausgeglichene innere Umwelt bei.
- Es fungiert als nicht-spezifischer weg, um die Körperfunktionen zu "normalisieren", unabhängig von der Richtung der Veränderung, die durch den Stressfaktor verursacht wird. Es darf also weder stimulierend noch beruhigend wirken.
Adaptogen-Typen
Adaptogene wurden weiter in zwei Kategorien unterteilt - primäre und sekundäre.
Ein primäres Adaptogen übt seine Funktion aus, indem es die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) als Reaktion auf externen Stress beeinflusst. Die HPA-Achse ist ein Schlüsselbestandteil der Stressreaktion die, wie ihr Name schon sagt, den Hypothalamus, den Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse und die Nebennieren umfasst. Diese drei Hormondrüsen arbeiten koordiniert miteinander zusammen, um den Cortisolspiegel zu regulieren und die Homöostase im Körper zu erhalten.
Der Hypothalamus ist der Teil des Gehirns, der auf Stress reagiert, indem er Corticoliberin (CRF) freisetzt. Corticoliberin löst dann die Freisetzung des adrenocorticotropen Hormons (ACTH) in der Hirnanhangsdrüse aus. ACTH wiederum signalisiert den Nebennieren, dass Sie Cortisol produzieren und abgeben sollen. Sobald es im Blutkreislauf ist, kann Cortisol seine zahlreichen Aufgaben bei der Stressreaktion des Körpers erfüllen, einschließlich der Steuerung von Blutzucker, Blutdruck und Entzündungen.
Wenn Cortisol eine bestimmte Konzentration erreicht hat, wird ein negativer Rückkopplungsmechanismus ausgelöst. Durch diesen Mechanismus erhalten der Hypothalamus und die Hypophyse Signale, um die Produktion von CRF bzw. ACTH zu hemmen.
Auch wenn die eigentlichen Bahnen etwas komplexer sind, bietet die obige Beshreibung der HPA-Ahse ein grundlegendes Bild mehrerer Punkte, an denen ein primäres Adaptogen wirken kann, um die Stressreaktion zu beeinflussen. So unterscheiden sich sekundäre Adaptogene von primären. Sekundäre Adaptogene haben keinen direkten Einfluss auf die HPA-Achse. Sie haben zwar eine normalisierende Wirkung auf den Körper, erreichen diese aber dadurch, die Immun-, Nerven- und Hormonsysteme zu beeinflussen. So können sekundäre Adaptogene unspezifische schützende Wirkungen auf verschiedene Organsysteme haben und dadurch Vorteile bieten, die über die der primären Adaptogene allein hinausgehen.
Adaptogene kommen im Allgemeinen in Form von Kräutern, Wurzeln oder Pilzen. Sie können auf vielfältige Weise als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden - in Kapselform, gemischt in Protein-Smoothies , aufgebrüht in Tee oder Kaffeeoder einfach in Stücke geschnitten zu einer Mahlzeit hinzugefügt werden.
Beliebte Adaptogene
Rosenwurz
Arktische Wurzel (Rhodiola rosea): Ein primäres Adaptogen, das den Energielevel unterstützen und dazu beitragen kann, dass sich Menschen nach leichten Beschwerden wie Kopfschmerzen und Grippesyndromen wieder erholt fühlen.
Sibirischer Ginseng
Sibirischer Ginseng (Eleutherococcus senticosus): Ein primäres adaptogenes Kraut, das gegen Stress, Müdigkeit und Depressionen helfen kann.
Chinesische Beerentraube
Schisandrabeere (Schisandra chinensis): Ein primäres Adaptogen, das zur Förderung der Gesundheit der Leber und der geistigen Klarheit verwendet wird.
Ashwagandha
Ashwagandha (Withania somnifera)Ein primäres Adaptogen, das auch als Winterkirsche oder indischer Ginseng bekannt ist und dazu beitragen kann, Müdigkeit zu bekämpfen und den Geist konzentriert zu halten.
Chinesischer Raupenpilz
Cordyceps-Pilze (Cordyceps sinensis): Ein sekundäres Adaptogen, das von Sportlern zur Steigerung von Energie und Ausdauer verwendet wird.
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