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Eine fünf-minütige Einführung zu Serrapeptase: Ihre Bedeutung für die Gesundheit der Atemwege

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Enzymzubereitungen gehören zu den wirkungsvollsten verfügbaren Nahrungsergänzungsmittel für die Verbesserung der Humangesundheit, einschließlich der Gesundheit der Atemwege, und doch werden sie viel zu wenig eingesetzt. Eines der wirkungsvollsten Enzyme ist  Serrapeptase.  

In den 80er- und 90er-Jahren wurden in Europa und Japan wichtige Forschungsarbeiten durchgeführt, die darauf hinwiesen, dass Serrapeptase eines der wirkungsvollsten Enzym-haltigen Nahrungsergänzungsmittel für die Stärkung der Atemwegsgesundheit ist – speziell zur Linderung bei Nasen- und Nebenhöhlenverstopfung, Halsschmerzen und Entzündungen der Atemwege sorgt.1 Dr. Hans Nieper, ein bekannter Alternativmediziner und ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Onkologie, war bekannt für seinen umfangreichen Einsatz von proteolytischen Enzymen und schrieb Serrapeptase einen besonders hohen Wert zu.  Und zwar so sehr, dass Dr. Nieper Serrapeptase als das „Wunderenzym“ bezeichnete.2  

Was ist ein Enzym?  

Enzyme sind Moleküle, die chemische Reaktionen beschleunigen – sie helfen entweder dabei, neue Moleküle zu bilden oder zerstören die Bindungen zwischen Molekülen und spalten sie in kleinere Einheiten auf.  

Enzyme, die als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden, enthalten meistens  Verdauungsenzyme , die Proteine, Fette, Kohlenhydrate und andere Nahrungskomponenten in kleinere Einheiten aufspalten, so dass diese vom Körper besser aufgenommen werden können.  Werden diese Verdauungsenzyme, speziell die Proteasen oder   proteolytischen Enzyme, jedoch zwischen den Mahlzeiten oder auf leeren Magen eingenommen, so zeigen sie systemische Wirkungen außerhalb des Verdauungstraktes.

Was ist Serrapeptase?

Serrapeptase ist ein Enzym, das von einem Nutzbakterium, Serratia marcescens, erzeugt wird, welches im Darm von Seidenraupen lebt.  Die Seidenraupe nutzt die kraftvolle Wirkung dieses Enzyms, um seinen Kokon aufzubrechen und sich als ausgewachsener Falter eigenständig daraus zu befreien.  

Der von der Seidenraupe gesponnene Kokon besteht aus Seide, einem der luxuriösten Stoffe und gleichzeitig einem der festesten und haltbarsten Materialien in der Natur. Aber aus was setzt sich Seide zusammen? Aus speziellen Proteinen, die von der Seidenraupe abgesondert und versponnen werden. Seide besteht aus einem unlöslichen Protein, das als Fibroin bekannt ist, und von einer Klebstoff-ähnlichen Schicht eines weiteres Proteins namens Serizin zusammengehalten wird. Es ist ein sehr starkes, robustes und widerstandsfähiges Protein, und doch kann es von diesem Enzym, Serrapeptase, problemlos aufgebrochen werden. Das ist wirklich ein Wunder.

Im Handel erhältliche Serrapeptase wird aus Züchtungen von Serratia marcescens gewonnen. Serrapeptase ist auch unter den Namen Serratiopeptidase, Serralysin, Serratiapeptase, Serratia peptidase, Serratiopeptidase oder Serrapeptidase bekannt.

Wie wirkt Serrapeptase?

Serrapeptase und andere proteolytische Enzyme spalten Proteine im Wesentlichen dadurch auf, dass sie Wasser hinzufügen oder die Bindungen zwischen spezifischen   Aminosäuren, die Bausteine der Proteine, hydrolysieren. Es ist heutzutage gut dokumentiert, dass oral verabreichte proteolytische Enzyme, darunter auch Serrapeptase,3  als Ganzes in den Blutkreislauf gelangen und so eine systemische Wirkung ausüben können. Tatsächlich wurde nachgewiesen, dass Serrapeptase bevorzugt zu verletztem oder stark gereiztem Gewebe transportiert wird.4

Worin besteht der gesundheitliche Nutzen von Serrapeptase?

Serrapeptase wird in Europa und Japan bereits seit über 50 Jahren mit nachgewiesenem Nutzen zur Unterstützung der körpereigenen Reaktion auf Verletzungen und zur Stärkung des Immunsystems, der Blutgefäße und der Atemwege eingesetzt.  

Serrapeptase verbessert erwiesenermaßen die Durchblutung und reduziert Schwellungen, indem es Fibrin aufspaltet und die Bildung von Molekülen verhindert, die Entzündungszellen an den Traumaherd anziehen.5 Durch das Abschwellen werden die Schmerzen gelindert.  Serrapeptase hemmt auch die Bildung von schmerzauslösenden Verbindungen, namens Kinin. Diese Prozesse können die Genesung bei Sportverletzungen, Wunden, wiederkehrender Belastung (z. B. Karpaltunnelsyndrom) und operativen Eingriffen unterstützen.  

Eine Studie belegt, dass Serrapeptase die Reaktion auf Verletzungen und Wunden verbessern könnte.6 Diese Wirkung wurde in verschiedenen experimentellen Modellen und klinischen Studien nachgewiesen. 7-10 Serrapeptase hat beispielsweise einen nachweislich positiven Effekt auf die Gelenkfunktion und Beweglichkeit bei Patienten mit Knieschmerzen. 7 Außerdem konnte belegt werden, dass es den Heilungsprozess nach Zahnoperationen und anderen chirurgischen Eingriffen fördert, indem es Schwellungen und Hämatome verringert und so die Abheilzeit beschleunigt.  Bei Frauen, die unter den Symptomen fybrozystischer Brusterkrankungen leiden, wie z. B. Schmerzen, Schwellungen und Spannungsgefühle, hat Serrapeptase ebenfalls eine positive Wirkung gezeigt.11

Serrapeptase, die Gesundheit der oberen Atemwege und Immunität

Bei der Gesundheit der Atemwege ist die Schleimbarriere die erste Verteidigungslinie gegen Infektionen. Proteasen wie  Serrapeptase, Mucolase und  Bromelain verringern die dicke Konsistenz des Schleims, regen gleichzeitig die Schleimproduktion und die Beförderung des Schleims in den Atmungstrakt an, bis dieser entweder geschluckt oder aus dem Körper ausgestoßen wird.  Zusätzlich zur Verstärkung der mechanischen Wirkung von Schleim können Proteasen spezielle Schutzfaktoren im Schleim aktivieren, um eindringende Organismen wirksamer zu neutralisieren. Einige der Schutzfaktoren, die im Schleim abgesondert werden sind sekretorisches IgA, Stickoxid, Lactoferrin und verschiedene Virus-blockierende Proteasehemmer, die aus weißen Blutkörperchen gewonnen werden.

Es konnte auch nachgewiesen werden, dass Serrapeptase die Struktur und Funktion der Schleimsekretion verbessert. Bei Patienten mit dickem, unzureichend wirksamen Schleim konnte beobachtet werden, dass die Verabreichung von Serrapeptase die Viskosität (Dicke und Klebrigkeit) des Schleims erheblich reduzierte, während die Elastizität (Dehnbarkeit) des Schleim im Atmungstrakt nicht beeinflusst wurde.   Die Verbesserung des Verhältnisses von Viskosität und Elastizität hat einen wichtigen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit des Schleims bei seiner Aufgabe, die Atemwege von Feinstaub und Mikroben freizuhalten.12-14  

Diese schleimmodifizierende Wirkung von Serrapeptase ist wichtig und sollte immer dann genutzt werden, wenn der Schleim dick oder extrem klebend ist. Die Reduzierung der Viskosität durch Serrapeptase führt zu einer geringeren Schleimverstopfung, wodurch nicht nur die Symptome der Kongestion sondern auch die Wahrscheinlichkeit einer sekundären bakteriellen Infektion verringert werden. Dicker oder extrem klebriger Schleim ist ein Nährboden für krankheitserregende Bakterien.  

Serrapeptase hat auch eine bedeutsame Wirkung auf den Schleim und die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts. Ins Besondere wirkt Serrapeptase gegen Biofilm – eine Ansammlung von eng aneinanderhaftenden Bakterien, die sich in einer schleimig, klebrigen Matrix an der Schleimhaut des Dünndarms anhaften. Serrapeptase ist in der Lage, die Biofilm-Matrix zu entfernen und wirkt abschreckend auf Bakterien, die sich an die Darmwand anhaften möchten.15  

Dosierungsempfehlungen

Die Dosierung von   Serrapeptase basiert, wie bei vielen anderen Enzymen, nicht auf dem Gewicht (mg-Wert), sondern auf der Enzymaktivität in Form von Einheiten, Serrapeptase-Einheiten oder SPU. Für die meisten Anwendungen liegt die Dosis bei 40.000 bis 100.000 Einheiten bis zu dreimal täglich. Der Dosierungsumfang hängt sowohl von der Körpergröße einer Person als auch vom Grad der benötigten Hilfe ab. Für beste Ergebnisse sollte Serrapeptase auf leeren Magen eingenommen werden. Die allgemeine Empfehlung zur Beschleunigung der Genesung nach Operationen sieht vor, einen Tag vor dem Eingriff mit der Einnahme zu beginnen, danach einmal am Abend nach der Operation und während der folgenden fünf Tage bis zu dreimal täglich. Da jedoch Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen derzeit noch nicht ausreichend erforscht sind, empfehle ich die Einnahme von Serrapeptase nur nach einer Operation.  

Nebenwirkungen, Sicherheit und Wechselwirkungen

Bezüglich Nebenwirkungen und Sicherheit kann gesagt werden, dass Serrapeptase ein hervorragendes Sicherheitsprofil vorweise kann und keine wesentlichen Nebenwirkungen auslöst. Da Serrapeptase möglicherweise die Blutgerinnung senkt, sollte es nicht zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen werden, die ebenfalls Auswirkungen auf die Plaketten und den Gerinnungsprozess haben, wie z. B. Clopidogrel (Plavix), Heparin, Warfarin (Coumadin) und andere.

Quellen:

  1. Bhagat S, Agarwal M, Roy V. Serratiopeptidase: a systematic review of the existing evidence. Int J Surg. 2013;11(3):209-217.
  2. Hans A. Nieper, G.S. Eagle-Oden, and Arthur D. Alexander. The Curious Man: The Life and Works of Dr. Hans Nieper. Author House, 2010.
  3. Moriya N, M Nakata, M Nakamura, et al. Intestinal Absorption of Serrapeptase (TSP) in Rats Biotechnol Appl Biochem 1994 Aug;20(1):101-8.
  4. Moriya N, Shoichi A, Yoko H, et al. Intestinal absorption of serrapeptase and its distribution to the inflammation sites. Japan Pharmacol Therapy 2003; 31:659-666
  5. Kakinuma A, Moriya N, Kawahara K, Sugino H. Repression of fibrinolysis in scalded rats by administration of Serratia protease. Biochem Pharmacol. 1982;31(18):2861-2866.
  6. Tiwari M. The role of serratiopeptidase in the resolution of inflammation. Asian J Pharm Sci. 2017;12(3):209-215.
  7. Klein G, Kullich W. Short-term treatment of painful osteoarthritis of the knee with oral enzymes. A randomized, double-blind study versus diclofenac. Clin Drug Invest 2000; 19:15-23
  8. Sivaramakrishnan G, Sridharan K. Role of Serratiopeptidase After Surgical Removal of Impacted Molar: A Systematic Review and Meta-analysis. J Maxillofac Oral Surg. 2018 Jun;17(2):122-128.  
  9. Esch PM, Gerngross H, Fabian A. Reduction of postoperative swelling. Objective measurement of swelling of the upper ankle joint in treatment with serrapeptase-a prospective study Fortschr Med 1989; 107:67-68
  10. Malshe PC. A preliminary trial of serratiopeptidase in patients with carpal tunnel Syndrome. J Assoc Physicians India. 2000;48(11):1130.
  11. Kee WH, Tan SL, Lee V, Salmon YM. The treatment of breast engorgement with Serrapeptase (Danzen); a randomized double-blind controlled trial. Singapore Med J 1989; 30:48-54.
  12. Majima Y, Inagaki M, Hirata K, et al. The effect of an orally administered proteolytic enzyme on the elasticity and viscosity of nasal mucus. Arch Otorhinolaryngol 1988;244:355-359.
  13. Nakamura S, Hashimoto Y, Mikami M, et al. Effect of the proteolytic enzyme serrapeptase in patients with chronic airway disease. Respirology 2003;8:316-320.
  14. Mazzone A, Catalani M, Costanzo M, et al. Evaluation of Serratia peptidase in acute or chronic inflammation of otorhinolaryngology pathology: a multicentre, double-blind, randomized trial versus placebo. J Int Med Res 1990;18:379-388.
  15. Longhi C, Scoarughi GL, Poggiali F, et al. Protease treatment affects both invasion ability and biofilm formation in Listeria monocytogenes. Microb Pathog. 2008;45(1):45-52.  

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